Ist für die Gemeinde

Nachdem Sankt Martin die Brezel verteilt hat und der Nikolaus vor der Tür steht, nochmal ein Sachstand was und wie’s bisher gelaufen ist. Die Informationen wurden zwar mehr oder weniger, nach Kenntnisnahme durch den Verbandsbürgermeister im Verbandsgemeindeblatt veröffentlicht, jedoch gibt es immer etwas Interpretationsspielraum. Gern würde ich auch über die nichtöffentlichen Sachen berichten. Da dies nicht geht, sollte jeder mal versuchen in den Gemeinderat zu kommen. Nun zu den Themen:
Windkraft
Die Nachricht, dass es keine Windräder auf Gemeindeland geben wird ist mittlerweile offiziell. Unsere, seit mehreren Jahren laufenden Bemühungen diese Einnahmequelle für die Gemeinde zu erschließen waren damit erfolglos. Bzgl. der Sichtbarkeit sind Windrädern auf oder nahe der Moselkante immer schwierig, allerdings kommt es immer auf den Standort an. Spätestens auf halber Hanghöhe bzw. beim Befahren der Panoramstraße sind auch Windanlagen in der tiefen Eifel oder im Hunsrück sichtbar. Nach interner Vorarbeit der FWG und Überzeugungsarbeit beschäftigte sich der Gemeinderat erstmals im Jahr 2008 mit dem Thema. Allerdings gestattete der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Windräder ausschließlich in der Gemarkung Wirfus. Der Gemeinderat beantragte daher in 2008 eine Änderung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde (VG), zur Aufstellung von Windrädern auf Gemeindegrundstücken im Bereich des Sportplatzes. Hierzu wurde seitens des Verbandsgemeinderates bisher nicht entschieden. Seitens der VG beauftragte Standortgutachten scheinen die Entscheidungsfindung nicht vereinfacht bzw. beschleunigt zu haben. Auch in Nähe der Bauschuttdeponie ist kein Windkraftgelände ausgewiesen. Die hier tätige Projektierungsgesellschaft reichte daher Klage beim Verwaltungsgericht in Koblenz ein. Aufgrund eines zwischenzeitlich mit der Verbandsgemeinde geführten Gesprächs bzgl. einer Änderung des Flächennutzungsplans in diesem Bereich und der geringen Wahrscheinlichkeit auf Änderung des Flächennutzungsplanes hat die Projektierungsgesellschaft den Antrag dieses Jahr zurückgezogen. Dies primär auch aus wirtschaftlichen Gründen, da aufgrund der vergangenen Zeit eine Einspeisung von Strom im Bereich Kaisersesch nicht mehr möglich ist. Alternative Einspeisungsstellen, z.B. in Faid sind wirtschaftlich von Klotten aus nicht sinnvoll. Der Antrag der Gemeinde an die VG Kaisersesch auf Ausweisung des Geländes Bisselbach für Windräder, Luftlinie rd. 200m von den Landkerner Anlagen entfernt wurde nicht gebillig, hoch lebe der Schwarzstorch oder was Ähnliches. Nunmehr hat das Land klare Regelungen vorgegeben, sodass Klottener Gemeindeland als Bestandteil des Moselschutzgebietes komplett als Windstandort ausscheidet. Der Zug, Einnahmen aus Windkraft zu erzielen, scheint für Klotten abgefahren zu sein, es scheint denn (meine Hoffnung) in Bisselbach tut sich irgendwann noch was.
Privatwirtschaftlich wurde eine Energiegenossenschaft gegründet, an der die Gemeinde einen Anteile von 500,-€ hat. Läuft das Geschäft gibt’s Dividende. Zudem ist der CO2 freie Landkreis ein Lieblingskind von Landrat Schnur. Auf kommunaler Ebene wurden daher zwischenzeitlich (etwa seit 2010) Anstalten öffentlichen Rechts forciert (Klotten ist mit 1000,-€ Teilhaber), die gemeindeübergreifend, durch indivieduelle Windkraftvorhaben die Einnahmen erzielen sollen. Die Ortsbürgermeister stellen den Aufsichtsrat, der Vorstand wird bis auf weiteres von einem Mitarbeiter der VG-Verwaltung gestellt (anscheinend hat die VG ansonsten keine Arbeit). Die unbedarften Ortsbürgermeister sollen als Teilhaber den Vorstand kontrollieren. Die windkraft- und kapitalmarkt „erfahrenen“ VG-Mitarbeiter sollen das operative Geschäft erledigen. Für mich sieht es eher wie eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Kreis- bzw. VG-Mitarbeiter aus, bzw. die VG- Verwaltung hat zu viel Personal. Im Haifischbecken der Kapitalbesorger und Windkraftinvestoren sollten meines Erachtens Profis eingesetzt werden. Warten wir ab bis die ersten Profis eingestellt werden müssen. Auf absehbare Zeit erwarte ich ein Zuschussgeschäft.

Friedhofskapelle
Besser, obwohl auch mit genug Knüppel zwischen den Beinen, liefs mit der Friedhofskapelle. Nachdem der Gemeinderat eine Lösung für rd. 55000,-€ beschlossen hatte, führten vom Sprecher der CDU-Fraktion in Aussicht gestellte Zuschussmittel der Kirchengemeinde in Höhe von 150000,-€ für eine große Lösung mit Gesamtkosten von 200000,-€ zu mehrjährigen Verzögerungen. Hinweise der FWG, dass auch die große Lösung nicht mehr Platz für Trauergäste bot wurden mit Vermerk auf den großzügigen Zuschuss als nicht relevant erachtet. Auch die geforderte schriftliche Bestätigung der Zusage blieb aus. Letztlich gab es seitens der Kirchengemeinde keinen € für die Friedhofskapelle. Die bisher, entgegen der Satzung, kostenlose Nutzung des Bürgerhauses für die Altenmesse sollte unter diesen Gesichtspunkten und bezogen auf Gleichbehandlung aller Klottener Bürger nochmals diskutiert werden. Die Umsetzung der kleinen Lösung, einschließlich der entstandenen Kostensteigerungen auf Grund der Verzögerung, war nur mit freiwilliger Spenden aus der Bevölkerung und tatkräftiger Unterstützung eines Teils der „Jungen Alten“ möglich. Nur ein Teil der „Jungen Alten“, weil Gerüchte (wer mag sie gestreut haben?) den Bau der Friedhofskapelle als Privatanliegen der FWG darstellten. Schade, wenn auf dem Rücken des Gemeinwohl negative Emotionen produziert werden.
Geräte- und Gemeindearbeiterunterbringung
Die alte Raiba ist als Lager und Arbeitsraum für die Gemeindearbeiter nicht mehr tragbar. Ein Nachbar ist bereit das Gebäude der Gemeinde abzukaufen, zu sanieren und anderweitig zu nutzen. Die Übergabe soll Ende 2013 erfolgen. Umfragen im Dorf bzgl. der Überlassung von Lagerraum waren negativ. Aufgrund des Zeitdrucks ist daher geplant auf dem Gelände der alten Kläranlage eine Lagerhalle mit Arbeitsraum zu errichten. Der Zuschussantrag ist gestellt. Für die Übergangszeit ist eine Mietvereinbarung zur Unterbringung der Gerätschaften getroffen. Mit einer Kreditaufnahme von rd. 40000,-€ ist zu rechnen. Eine fraktionsübergreifende AG hat sich des Themas angenommen und viel Zeit in die Realisierung gesteckt. Nichts desto trotz wäre es sinnvoll, vor der abschließenden Beauftragung eine Einwohnerversammlung, bzgl. der Umsetzung der Maßnahme abzuhalten und gegebenenfalls letztmalig Alternativen zu erörtern.
Ruhezone Ecke Bahnhofs-/Krampenstrasse
Erste Gespräche zur Überlassung des Hauses Schneeberger an der Ecke Krampenstraße/ Bahnhofstrasse gegen preiswerte Überlassung wurden bereits in 2007 geführt. Die Gemeinde möchte hier eine begrünte Ruhezone einrichten. Mittlerweile ist der Vertrag notariell erstellt und wird wohl noch diesen Monat unterschrieben.
Gemeindewald
Kam es in der Vergangenheit wegen der Nachpflanzung von rd. 30 Bäumen kurz vor Kaisersesch aus „unerklärlichen Gründen“ zu Debatten, sahen die Teilnehmer den Waldbegang diesmal sachlich. So gibt es erfreuliches zu berichten Die mit den Jagdpächtern vereinbarten Musterpachtverträge zeigen Wirkung. Seitens der Gemeinde können nunmehr stärkere Maßnahmen/Schadenersatz bei Wildschäden getroffen werden. Zudem wurden seit 2006 höhere Abschusszahlen gefordert und bewilligt. Beim diesjährigen Waldbegang (siehe Bericht) konnten erstmals positive Auswirkungen im Jagdrevier I festgestellt werden. Erstmals seit Jahrzehnten besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Naturverjüngung im Jünkernwald auswachsen kann. Allerding ist weiterhin eine intensive Bejagung notwendig. Auch die Winzer klagen kaum noch über Schäden im Weinberg.
Noch ein Hinweis. Wenn jemand dem Revierförster Münch begegnet grüß ihn freundlich. Für den Klottener Wald ist er ein Segen, den wir, vor allem jedoch wohl erst unsere Nachkommen in vollem Umfang einfahren können
Moselsteig
Der Moselsteig ist ja mittlerweile fast täglich in der Presse. Entgegen der ursprünglichen Planung und einiger Ratsmitglieder ist es gelungen den Steig durch den Ort zu führen. Einige Markierungen sind bereits angebracht. Darüber hinaus konnten Zuschüsse der Stadt Cochem und der VG Treis-Karden zum Anlegen des Steigs erreicht werden. Insofern hat sich unsere Hartnäckigkeit ausgezahlt. Der Unterhalt bleibt jedoch an der Gemeinde hängen. Da nur bereits vorhandene Wege benutzt werden (Ausnahme Anschluß Dortebachtal), sollte sich diese in Grenzen halten. Zudem verkürzt die derzeitige Route den Wegeanteil auf Klottener Gelände, entgegen der ursprünglichen Planung um 2km.
Die Bundesbahn hat bisher noch nicht verbindlich geantwortet, ob und zu welchen Konditionen sie ihr Gelände als Zuweg zum Dortebachtal zur Verfügung stellt. Vielleicht haben wir Glück und für die Startphase im Frühjahr 2014 wird bis auf Weiteres der kombinierte Rad-/Fußweg toleriert, „Let’s wait and see“.
Die Zusage zum Moselsteig und die Kostenübernahme (neben dem Zuschuß) durch die Gemeinden, erfolgte durch den Verbandsbürgermeister als Vertreter der betroffen Ortsgemeinden. Die Sache ist meines Erachtens schlecht verhandelt. Der Unterhalt und Marketing wird pro km der genutzten Gemeindewege berechnet. Sinnvoll wäre eine höhere Beteiligung der Etappenziele,da diese wirtschaftlich bevorteilt (Übernachtung, Einkehr usw.).
Sportplatz
Nach rd. 70 Jahren Vereinsleben hat die Spielvereinigung den Spielbetrieb auf dem Klottener Sportplatz eingestellt. Trotz Zuschuss von der Gemeinde konnten die Mitglieder die notwendigen Eigenleistungen nicht mehr erbringen. Zudem reizt ein Rasenpaltz mehr als ein Hartplatz. Das Sportplatzgelände ist bis auf weiteres der Vereinigung Europäischen Pfadfinder verpachtet und soll als Begegnungs- und Zeltplatz genutzt werden. Die Gemeinde erhält eine Beteiligung bei Übernachtungen. Wir wünschen den Pfadfindern viel Erfolg und hoffen, dass die Gemeinde auch was davon hat.
Sonstiges
Nicht im gewünschten Maß umsetzen konnten wir bisher Vorschläge die seitens der Initiative Klotten gewünscht werden. Da Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde und wenn man sieht, wie lange die Umsetzung von Maßnahmen dauert, bleibt somit noch genug Arbeit in der Zukunft. Vielleicht hat ja das ein oder andere Initiativmitglied Lust, die Vorschläge als Gemeinderatsmitglied zu begleiten bzw. umzusetzen? Die FWG ist für jeden mitdenkenden Kopf und helfende Hand dankbar.

Soweit für heute. Falls jemand was Aktuelleres hat oder Kritik bitte melden.

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